ÖBB CityJet

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Tibor Szepessy
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ÖBB CityJet

Beitrag von Tibor Szepessy »

Siemens hat da was im Auftrag der ÖBB kreiert:
http://youtu.be/VH1VvEVTrtg

Ich muss noch mehr Infos sammeln, aber es schaut nach einem Desaster für den Wiener Nahverkehr aus :(
Mokei-tetsu
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EVO-X
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von EVO-X »

Langweilig!
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Leuchtturm
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Leuchtturm »

Selbst die Musik machts nicht besser ....
Ich finde die Hersteller haben irgendwie die Summe aus Design und Nutzen verloren :-( Schade eigentlich
Gruß Ulli

Zuhause bei der JNR / JR auf Hokkaido
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Tibor Szepessy
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Tibor Szepessy »

Mokei-tetsu
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Leuchtturm
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Leuchtturm »

Sieht auch Innen nicht besser aus, farblich ist dieser ja Aktuell aber wenig Platz für Leute mit viel Gepäck und Behinderung
Gruß Ulli

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Sebastian
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Sebastian »

Wenn ich das richtig verstanden habe mit der Ausstattung ist die gezeigte Version die S-Bahn Version. Meiner Meinung muss da nicht viel Platz für viel Gepäck sein, ist ja bei den S-Bahnen hier in Deutschland nicht anders. Aber ich denke nach der ganzen Kritik an den ÖBB-Talenten haben die sicher darauf geachtet das für Menschen mit körperlicher Behinderung genug Platz vorhanden ist.

LG Sebi
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Dozent für Triebfahrzeugführer bei der Norddeutschen Eisenbahnfachschule
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Tibor Szepessy
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Tibor Szepessy »

Hallo

Ulli hat völlig recht. Vor allem zu Stosszeiten und innerstädtisch ist der Aufbau der Schnellbahnen völlig falsch. Meine Hauptkritikpunkte sind: Zu wenige Türen. Bei drei oder vier Türen dauert der Stationsaufenthalt wesentlich kürzer als bei nur zwei Türen. Die vielen Sitze beschränken die Stehplätze, zumal die Stufen eine Art Trennung darstellen, und die Fahrgäste erst Recht im Einstiegsbereich bleiben, und so das Aus- und zusteigen noch zäher machen. Zumal die Haltegriffe auch hauptsächlich dort sind. Nach wie vor gibt es nur an den Sitzen selbst eine Haltemöglichkeit. Ein paar Stangen hätten schon ausgereicht.

Die Steckdosen sind eine sehr gute Idee, und bringen eine echte Verbesserung gegenüber den 40 jährigen 4020er Garnituren. Freilich wird die Benutzung im Früh oder Spätverkehr interessante Situationen provozieren...
Behindertengerechte Toiletten sind ebenso zeitgemäß, aber der Rollstuhlfahrer sollte sich gleich überlegen wo er einsteigt, denn durch die Stufen und den engen Mittelgang ist das Durchqueren des Zuges unmöglich.

Es passt aber alles ins Konzept der, allen Anschein nach nicht selber zugfahrenden, Auftraggeber und Entscheider in Politik und ÖBB. Anstatt einen Nahverkehr in Wien zu etablieren mit international bewährten Methoden und Material, wird nach wie vor mit weit aus der Stadt gezogenen Schnellbahn Linien und Regionalzügen agiert. Und für dieses Einzugsgebiet UM die Stadt herum sind die Garnituren mit vielen Sitzen, Tischchen und Steckdosen super. Ungeeignet aber für die INNERHALB der Stadt schnell umsteigen wollender Fahrgäste.

Lösung ? Ich sags mal so: Der Auftraggeber für die ÖBB MUSS der Fahrgast sein, und nicht die Politik. Wenn ich lese dass die neuen Garnituren nicht in allen Bundesländern zum Einsatz kommen da nicht alle Bundesländer !!! mitgezahlt !!! haben, oder für eine Taktverdichtung der Auftrag !!! aus der Politik !!! kommen muss, frage ich mich welche Rolle ich als Jahreskartenbesitzer und Steuerzahler beim Nahverkehr auf Schiene eigentlich habe ?


Nein, bitte nicht Antworten. War eine rhetorische Frage :)

LG, Tibor
Mokei-tetsu
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Sebastian
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Re: ÖBB CityJet

Beitrag von Sebastian »

Na ja die ÖBB sind ja schon mit ihren Talenten auf die Nase gefallen :D Warum soll es jetzt anders sein?
Bei den Problemen mit den Türen gebe ich dir Recht, denn was das für Auswirkungen hat, kriegen wir in NRW hier gerade direkt mit. Der 422/423 hat pro Seite 12 Türen. Dann kam der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr auf die geniale Idee den 1440 zu bestellen, der nur noch 5 (!!!) Türen pro Seite hat und auch nur dreiteilig ist. Und weil ja fast alle S-Bahnbahnsteige in NRW auf 96cm ausgelegt sind hat der 1440 nur noch 76cm Einstiegshöhe... das die Fahrgäste keine Luftsprünge vor Freude gemacht haben erklärt sich glaube ich von selbst.

Aber das mit der Ausstattung der Fahrzeuge liegt auch an den gestiegenen Ansprüche der Reisenden und Verbünde. Durchschnittliche Reisezeit eines Fahrgastes in der S-Bahn liegt so (laut VRR) zwischen 3-8 Minuten. Aber die Verbünde wollen das auch S-Bahnen die Ausstattung der Regional Express/Bahn Fahrzeuge haben um den Kunden was zu bieten und sie vom Auto in den Zug zu bringen, was prinzipiell völlig in Ordnung ist.
Aber Haltegriffe gibt es z.B. bei der S-Bahn Rhein-Ruhr auch nicht (okay außer im Mehrzweckabteil), aber bei durchschnittlich 384 Sitzen bei einer Doppeltraktion bekommt in der Regel jeder einen Sitzplatz.

Mit den Stufen im Fahrgastraum finde ich jedoch auch sehr schlecht gelöst. Da gibt es bessere Lösungen und man hätte den Zug durchgehend ebenerdig gestalten können, wenn man denn gewollt hätte.
Rollstuhlfahrer müssten eigentlich sowieso immer im Mehrzweckbereich einsteigen. Zum einen haben sie dort genügend Platz und zum Anderen sind bei vielen Fahrzeugen dort die Rampen vorhanden, um den Rollstuhlfahrern den Einstieg zu erleichtern, wenn der Bahnsteig nicht ebenerdig ist, bzw. der Abstand zum Bahnsteig zu groß ist.

Trotzdem hakt der Nahverkehr daran, das (wie Tibor schon festgestellt hat) Leute ihn bestellen, die lieber in ihrem dicken Benz (oder andere beliebige Luxusmarken) durch die Lande rollen, statt auch mal die Züge zu benutzen. Es gäbe gerade im VRR genügend Beispiele für völlig am Kunden vorbei bestellte Leistungen, bzw Leistungskürzungen...
Nichtsdestotroz werde ich Österreich mal einen Besuch abstatten um die neuen Fahrzeuge mal persönlich zu begutachten :D

LG Sebi
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