Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Tipps und Tricks zum Unterbau und gestalterischen Aspekten
J.F.S
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Beitrag von J.F.S »

Hm... 🤔
Kein konkretes Landschaftsvorbild? Klar, jeder hat seine eigenen Vorstellungen und das macht das Hobby ja auch aus. Auch stellt jeder andere Ansprüche und hat andere Erwartungen. Und - jedem, der das Hobby Modellbahn betreibt, dürfte klar sein, dass eine exakte Umsetzung vom Vorbild ins Modell natürlich nicht möglich ist, auch wenn einem eine Turnhalle zur Verfügung stünde.
Aber, so etwas wie eine Orientierung, wie ein Vorbild braucht man, meiner Ansicht nach, dann doch. Mir ist das immer wieder aufgefallen, dass bei manchen Anlagen / Modulen, die eigentlich toll gestaltet sind, so etwas wie die Seele oder der Charakter fehlt. Sieht verdammt gut aus, aber irgendetwas fehlt... Hört sich jetzt ziemlich verschwurbelt an.
Ich weiß nicht, ob es dabei nur mir so geht?
Ich orientiere mich - wenigstens grob - an einer bestimmten Region, einer bestimmten Landschaft und versuche das auch bei meinen Anlagen / Modulen wiederzugeben. Das ist, denke ich, heute auch mit solchen Hilfsmitteln wie Street View und ähnlichem kein großes Problem mehr. Man muss nicht mehr unbedingt vor Ort sein. Ich gehöre auch nicht zu denen, die mit Meterstab und Notizblock rausfahren, alles exakt vermessen, um es dann originalgetreu umzusetzen. Mir geht es mehr um einen Gesamteindruck, der stimmig sein muss und um Situationen, die nicht "von der Stange" sind.
Als ich neulich meinem Neffen in Japan, der nun absolut kein Eisenbahnfan ist, Bilder von meinem Regalmodul geschickt habe, kam als Antwort: "Wo genau an der Enoden ist das?" Das war für mich die Bestätigung, dass ich es wohl doch so gestaltet habe, dass man erkennen kann, wo das sein soll.
Warum also nicht Vorbild? (und auch ein eigener Stil? Obwohl - den hat eigentlich fast jeder)
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Tibor Bach
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Beitrag von Tibor Bach »

Gebe ich Dir voll recht. Wollte nur meinen ersten Gedanken wegen Seele teilen: Ich habe in Japan, weder in Museen, noch auf Fahranlagen (Popondetta Shops etwa), so wirklich eine Seele entdecken können LOL. Die Anlagen sind, egal ob in Omiya, Kyoto, unterm Skytree oder oder im Tobu Museum, sehr schematisch gehalten. Nicht mal der Maßstab spielte eine große Rolle, dann auf H0 Anlagen wurden Kato N Gebäude aufgestellt. Von daher sind unsere Module, auch wenn dann nur kommerzielle Tomytec, Kato oder GM Gebäude oder Bäume und Reisfelder drauf stehen, doch mehr "beseelt" als viele Anlagen Vorbilder in Japan ;)
Am leichtesten dürften Landmarks dienen: Schreine, Sehenswürdigkeiten oder markante Gebäude um die Erkennbarkeit zu erhöhen.
J.F.S hat geschrieben: Do Mai 09, 2024 6:52 am Hm... 🤔
Kein konkretes Landschaftsvorbild? Klar, jeder hat seine eigenen Vorstellungen und das macht das Hobby ja auch aus. Auch stellt jeder andere Ansprüche und hat andere Erwartungen. Und - jedem, der das Hobby Modellbahn betreibt, dürfte klar sein, dass eine exakte Umsetzung vom Vorbild ins Modell natürlich nicht möglich ist, auch wenn einem eine Turnhalle zur Verfügung stünde.
Aber, so etwas wie eine Orientierung, wie ein Vorbild braucht man, meiner Ansicht nach, dann doch. Mir ist das immer wieder aufgefallen, dass bei manchen Anlagen / Modulen, die eigentlich toll gestaltet sind, so etwas wie die Seele oder der Charakter fehlt. Sieht verdammt gut aus, aber irgendetwas fehlt... Hört sich jetzt ziemlich verschwurbelt an.
Ich weiß nicht, ob es dabei nur mir so geht?
Ich orientiere mich - wenigstens grob - an einer bestimmten Region, einer bestimmten Landschaft und versuche das auch bei meinen Anlagen / Modulen wiederzugeben. Das ist, denke ich, heute auch mit solchen Hilfsmitteln wie Street View und ähnlichem kein großes Problem mehr. Man muss nicht mehr unbedingt vor Ort sein. Ich gehöre auch nicht zu denen, die mit Meterstab und Notizblock rausfahren, alles exakt vermessen, um es dann originalgetreu umzusetzen. Mir geht es mehr um einen Gesamteindruck, der stimmig sein muss und um Situationen, die nicht "von der Stange" sind.
Als ich neulich meinem Neffen in Japan, der nun absolut kein Eisenbahnfan ist, Bilder von meinem Regalmodul geschickt habe, kam als Antwort: "Wo genau an der Enoden ist das?" Das war für mich die Bestätigung, dass ich es wohl doch so gestaltet habe, dass man erkennen kann, wo das sein soll.
Warum also nicht Vorbild? (und auch ein eigener Stil? Obwohl - den hat eigentlich fast jeder)
Mokei-tetsu
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Leuchtturm
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau (Neuorientierung?)

Beitrag von Leuchtturm »

Moin zusammen,

danke für eure Sichtweisen. Es ist immer wieder ratsam, mal seine eigenen Ideen zu hinterfragen und mal bei anderen, über deren Meinung dazu, nachzufragen. Man wird mit der Zeit, die man in Recherche und Planung investiert, irgendwann "betriebsblind". Das geht einem ja auch nach Jahren auf der Arbeit so, es schleicht sich Routine ein.

Der zur Verfügung stehende Platz auf dem Bücherregal ist ja nur 2,40m x 0,25m. Ursprünglich war es geplant, dass ich die modulare Anlage während der Nichtbenutzung in einen abschließbaren Schrank verstauen kann. Im Haus wäre meine Idee nur auf dem Fußboden im Wohnzimmer montierbar gewesen, oder wie weitergedacht war, auf regionalen und deutschlandweiten Ausstellungen. Die Sehnsucht nach einer Heimanlage war aber immer im Hinterkopf vorhanden. So kam ich bisher nie über Planungen hinaus... selbst wenn eine gute Idee, wie die Anlage "Am Fluss Hino entlang", gut durchdacht wird. Es soll aber nicht als Ausrede meinerseits verstanden werden.

Ich werde es mal versuchen, die von euch genannte Szenerie so zu gestalten, dass diese theoretisch überall in Japan spielen könnte. Ist natürlich nicht so ganz einfach, da sich Situationen, hier explizit Bahnen auf Hokkaido und an der Hakubi Linie, nicht wirklich ähneln.

Auch wäre vielleicht ein komplettes Umdenken der Betriebsabläufe sinnvoll. Wenn ich meine Fahrzeugsammlung so durchsehe, kann ich eigentlich eine Hauptbahn wie die Hakkodate Linie von Otaru über Sapporo nach Asahikawa, mit abgehenden Nebenstrecken, gut aufstellen. Die Hakubi Linie fällt da eher als reine Fahrstrecke auf, da mir hier Nebenbahnfahrzeuge der umliegenden Bahnstrecken und Anschlusstrecken fehlen, welche höchstwahrscheinlich nicht zugekauft werden. Mit der jetzigen Überarbeitung / Vorüberlegung des kommenden Schaffens, werden wohl die Fahrzeuge, welche ich für die Hakubi-Linie besorgt habe, eher auf Ausstellungen der IG Nippon zu sehen sein. Ich werde mich wieder mehr der Bahnen auf Hokkaido rückbesinnen, da hier doch sehr viel mehr Potenzial besteht, nicht nur wegen des schon vorhandenen Fuhrparks, sondern auch wegen der Recherche seit den Beginn meine japanischen Modellbahn-Laufbahn. Da bleibt halt zu viel der ganzen Impressionen und Information, die man im WWW recherchiert hat, hängen. Ich denke ihr könnt mir folgen.

Letzten Mittwoch hatte ich von James Hilton einen interessanten Plan in die Finger bekommen, welche mich sehr an die Tauschmodulanlage vom Spur-Z-Atelier erinnerte:

James Hilton Link: https://paxton-road.blogspot.com/2023/1 ... es-in.html
Spur-Z-Atelier Link: http://www.spur-z-atelier.de/data/uploa ... lage-1.pdf

Vielleicht ist es eine sehr gute Idee, verschiedene Szenen und Techniken auf kleinen Bühnen, auf max. 2 sichtbaren Module, darzustellen?! An sich ist es eine ähnliche Bauweise, wie ich sie ursprünglich mit dem Projekt "Am Fluss Hino entlang" vor hatte, nur dass es keine weitere Planung gab, andere Regionen mit einzubinden. Ich glaube hier eine Zwischenlösung für mein Problem mit der Vorbildsituation gefunden zu haben! Und da nur der versteckte Bereich mit Schattenbahnhof nicht ausgestaltet ist, hält sich der Aufwand doch sehr im Rahmen und frisst nicht unnötig Geld und Zeit.

So kann es jetzt weitergehen! Erstmal kommt ein Schaustück mit 2 Modulen, welche in einem Bücherregal verstaubar sind. Dies ist mir wichtig, da ich nichts anderes hasse, wie erst den Weg in den Keller zu nehmen, der viel zu klein ist für meine Bedürfnisse, und alles nach oben in die Wohnung zu schleppen...

Jetzt geht es die Tage ans Abstellkonzept für den Schattenbahnhof, sodass min. 5 Züge abgstellt werden können. Es soll ja keine Langeweile aufkommen nach kurzer Zeit des "Spielens", ähm "Betriebs" :lol:

Danke euch!
Gruß Ulli

"If you don't start now, will you ever?" Zitat von James Hilton
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Tibor Bach
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Beitrag von Tibor Bach »

Go, Ulli go! Das wird sicher was tolles werden :)
Mokei-tetsu
J.F.S
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Beitrag von J.F.S »

Hallo zusammen,
Also geht es doch nicht nur mir so...
Tibor Szepessy hat geschrieben: Fr Mai 10, 2024 7:26 am Wollte nur meinen ersten Gedanken wegen Seele teilen: Ich habe in Japan, weder in Museen, noch auf Fahranlagen (Popondetta Shops etwa), so wirklich eine Seele entdecken können LOL.
Jjjaaa - bei solchen Anlagen wirst Du lange suchen müssen, bis Du eine Seele oder einen Charakter entdeckst. Die sollen aber auch vor allem der Präsentation dienen. Sorry für den bösen Seitenhieb, aber auch im Mininaturwunderland entdecke ich keine Seele mehr. In einzelnen Teilen ja, wo man sieht, wieviel Herzblut ein Gestalter da investiert hat. Aber im Gesamten? Das ist leider auch nur noch kommerziell aufgezogen. Hier geht es oft nur noch um die "Special Effects" und um die Exotik.
Aber - warst Du schon mal im Kato-Center in Tokyo? Da gibt es im 2. Stock (bei uns der Erste) eine kleine Anlage, die mich umgehauen hat. Leider kann ich kein Bild posten (> Urheberrechte und so...). Die ist richtig toll gestaltet und man sieht, dass da jemand sein Herzblut reingesteckt hat. Und bei Popondetta in Kawagoe gibt es zumindest auf der Vorführ- und Testanlage einen maßstabsgetreuen Nachbau des EG des Bahnhofs Hon-Kawagoe (...in dem sich auch der Shop befindet). Da sieht man deutlich, dass auch 1:150 Platz braucht...
Ansonsten muss man schon ein wenig im Netz unter den privaten Anlagen suchen. HIer gibt es tolle Anlagen. Und viele davon sind ziemlich kompakt. Allerdings ist diese Art der Umsetzung in Japan nicht so weit verbreitet, wie bei uns oder den französischen und englischen Kollegen. Die meisten Anlagen in Japan sind jedoch auch in Modulbauweise.
Leuchtturm hat geschrieben: Fr Mai 10, 2024 8:07 am Im Haus wäre meine Idee nur auf dem Fußboden im Wohnzimmer montierbar gewesen
:D Damit bist Du auf dem japanischen Standard! Die meisten Anlagen sind aufgrund des Platzmangels in Japan so konzipiert. Aber, "am Fluss Hino entlang" finde ich, ist doch ein Konzept!
Leuchtturm hat geschrieben: Fr Mai 10, 2024 8:07 am Vielleicht ist es eine sehr gute Idee, verschiedene Szenen und Techniken auf kleinen Bühnen, auf max. 2 sichtbaren Module, darzustellen?!
Das ist genau das, was mir mit meinen Regalmodulen vorschwebt. Einzelne Szenen, die man aber in Modulbauweise auch aneinander koppeln kann.
Ich glaube, es wird Zeit, dass ich mal einen Thread zum Thema Regalmodule aufmache...
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Leuchtturm
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Re: Am Fluss Hino entlang - Planung & Anlagenbau

Beitrag von Leuchtturm »

Jetzt mal Butter bei die Fische,

mittlerweile habe ich mich mit dem Gedanken wieder gefestigt, das Thema "Am Fluss Hino entlang" weiterzuverfolgen.
Dank eurer Beiträge hierzu werde ich mich mit ein paar Motiven entlang der Strecke halten. Weiter werde ich dieses Projekt auch
so konzipieren, dass ich andere Strecken als Wechselmodule anfertigen kann. So kann ich mich von Hokkaido bis Kyushu austoben,
mit den entsprechenden streckenspezifischen Motiven, wenn ich wieder ein neues Thema für mich entdeckt haben sollte.
Dies wäre denke ich der beste Kompromiss, ohne wieder alles über Bord werfen zu müssen.

Bestehen bleiben soll der Aufbau von vier gestalteten Segmenten, zwei Wendemodulen und vier Module für die sechsteilige
Abstellung als Fiddle Yard. Hierzu habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie ich auf dieser Länge von 2,40cm genug Abstellmöglich-
keiten habe. Die Gleisstückliste ist schon erstellt und wird dann nach meinem Septemberurlaub ausgelöst.

Und dank der neu gekauften modularen Tische vom Baumarkt, Dank für die Idee geht raus an Patrick und Thomas, muss ich mich auf
zukünftigen Ausstellungen nicht mehr im Raster 3,00m x 0,60m halten.

Somit geht es jetzt wieder weiter mit diesem Thema. Andere noch laufende Projekte werden erst peu à peu wieder aufleben, damit ich
mich nicht wieder verzettel mit neuer und alter Arbeit :lol:

BTW....

Unten seht ihr das ungefähre Gleisbild auf Kato-Unitrack für die Abstellung.
Mittig wollte ich zwar auch noch ein siebtes Gleis einfügen, aber dann fehlt mir die Länge für die Güterzüge auf Gleis 3 & 4 (von oben gezählt).
Abstellanlage FY 2400x250.JPG
Gruß Ulli

"If you don't start now, will you ever?" Zitat von James Hilton
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