Und wieder einmal eine Bastelei so "nebenher"...
Torii für die Modellbahn selber bauen
Shinto war die ursprüngliche Religion Japans, bevor ungefähr 600 n. Chr. auch der Buddhismus seinen Weg auf de japanischen Inseln fand. Im Shinto gibt es nicht nur Schreine, sondern auch andere heilige Bezirke. An deren Zugang findet sich normaler Weise ein Torii, während besondere Bäume oder Felsen meist durch ein sogenanntes Shimenawa gekennzeichnet werden (ein Tau aus Reisstroh, an dem oft aus Papier gefaltete Shide hängen, die ein wenig an einen Blitz erinnern).
Am bekanntesten sind vielleicht die Torii vom Fushimi-Inari Schrein in Kyoto:
Hier bilden die Torii regelrechte Tunnel, die sich über den ganzen Berg Inari ziehen. Torii in den Farben Orange bzw. Rot kennzeichnen hierbei immer Inarischreine. Die Inari repräsentieren die Kami der Fruchtbarkeit (Landwirtschaft), des Reises und der Füchse. Daher sind bei Inari-Schreinen auch immer Füchse als Schreinwächter zu finden, weiße Füchse gelten auch als Boten der Kami.
Torii sieht man also überall in Japan in allen Größen und verschiedenen Formen, die sich vom Stil her leicht voneinander unterscheiden.
Wen es interessiert, kann hier nachsehen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Torii
Für die Modellbahn gibt es die Möglichkeit, sie als Zubehör zu kaufen, oder sie selbst zu bauen, wenn man gerade keinen Lieferanten zur Hand hat.
Im Maßstab 1:150 zugegebener Massen ein wenig Gepfriemel…
Trotzdem habe ich es versucht. Ausgangsmaterial sind hierbei ein Zahnstocher und feine Holzleisten in verschiedenen Stärken:
Der Zahnstocher wird also erst einmal halbiert, die Leisten werden zurechtgefeilt. Danach wird das Ganze zusammengeklebt. Wenn der Kleber getrockenet ist, dann wird das Torii noch bemalt. Ich habe hier also einen Torii für einen Inari-Schrein gemacht. Sie können aber auch in verschiedenen Grautönen bemalt werden. Sollen sie in einem bewaldeten Schrein stehen, darf noch ein wenig grün dazu, als Moosansatz. Die größeren Torii besitzen ein kleines Dach auf dem oberen Querbalken, das in der Regel Schwarz bis Dunkelgrau ist. Der untere Teil der runden Pfosten ist meist mit einer schwarzen Farbe lackiert, die gleichzeitig imprägnierend wirkt.
Einziger Wermutstropfen beim kleinen Nachbau: Das Torii hat in 1:150 eine Schauseite, da man den unteren Querbalken leider nicht, wie im Original, durch die Tragepfosten schieben kann. (Zumindest ich bekomme das nicht hin…)
Es wird vermutlich schon ein Problem, noch ein gakuzuka zwischen die Querbalken zu bekommen. (Es geht aber auch ohne)
Viel Spaß beim Nachbauen