Hakone-Tozan
Hakone-Tozan
Ich glaube, ich muss fast niemandem mehr erzählen, was die Hakone Tozan ist.
Trotzdem, für mich ist diese Bahn eigentlich die Steilvorlage für eine Modellbahn. Als ich mal wieder durchs Netz gestolpert bin, da stach mir diese Anlage ins Auge:
http://www.rk-works.com/~mezakan/index.htm
Leider ist die Seite nur auf japanisch, wenn ihr aber ein wenig rumclickt (oder alternativ den Translator benutzt) dann kommt ihr relativ schnell auf die Bilder der Anlage. Es gibt auch eine Art Bautagebuch dazu. Wie ich finde, eine gelungene Anlage, die bereits 2006 entstanden ist.
Ich war so begeistert, dass ich schon angefangen habe, über den Platz für eine Minianlage nach diesem Vorbild nachzudenken, habe mir aber auf die Finger gehauen, weil in der Reihenfolge noch irgendetwas mit der Enoden vorher auf der Liste steht.
Trotzdem, das Vorbild ist schon beeindruckend, samt der Landschaft drumherum. Im Herbst 2019 gingen ja große Teile der Strecke bei einem Taifun im wahrsten Sinne des Wortes den Berg runter. Aber ein Jahr später fuhr die Hakone Tozan dann auch wieder...
Gestern habe ich mal ein wenig im PC "rumgemalt": Wenn ihr die Stecke in den gängigen Kartenportalen sucht, dann findet ihr sie etwa 70 km südwestlich von Tokyo, etwas nördlich von der Stelle, an der die Izu-Halbinsel beginnt. Sie beginnt in Hakone Yumoto (zumindest was den Personenverkehr angeht) wo man aus den direkten Expresszügen aus Tokyo in die Hakone - Tozan umsteigen kann. Luftlinie sind es zum Endbahnhof in Gora nur 5 km. Die Strecke folgt dabei in weiten Teilen der Nationalstraße 1, die bei uns besser als Tokaido bekannt ist. Dabei handelt es sich um einen alten Verkehrsweg, die "Ostmeerstrasse" nach Kyoto, die letztendlich auch 1964 den Zügen auf der Schnellfahrstrecke ihren Namen gegeben hat. (Tokaido-Express)
Wenn man bedenkt, dass die Hakone Tozan auf nicht ganz 9 km Streckenlänge 445 Höhenmeter überwindet, und das als reine Adhäsionsbahn und dazu auch noch auf Normalspur... Maximale Steigung sind 80 ‰, im Durchschnitt sind es 50‰. Natürlich gibt es einen Trick. Und das sind die 3 Spitzkehren über welche die Bahn durch das enge Tal des Hayakawa den Berg nach Hakone-Gora hochklettert. Eine Betriebsart.die wir in Deutschland so nicht kennen.
Der kleinste Kurvenhalbmesser liegt bei im Übrigen bei 160 m.
Das letzte Mal war ich 2018 dort. Damals kamen wir aber "von oben", so dass ich jetzt die Reihenfolge der Bilder drehen muss, damit die Strecke für den Reisenden aus Tokyo nachvollziehbar ist.
Der 1060 der Odakyu wendet in Yumoto und fährt als "Local" wieder zurück nach Odawara an die Küste. Auf dieser Strecke ist auch der berühmt "Romancecar" zu Hause, der die Touristen von Shinjuku aus in etwa einer Stunde nach Hakone-Yumoto bringt (Und dann natürlich auch irgendwann wieder zurück...). Die Bahnsteigüberdachung in Hakone Yumoto hat ein etwas eigenwilliges Design... 2018 stand der, kurz vorher außer Dienst gestellte, 109'er auf dem Ausziehgleis in Hakone Yumoto. Soweit erst mal. Das nächste Mal geht's dann auf die Strecke (und noch etwas weiter)...
Trotzdem, für mich ist diese Bahn eigentlich die Steilvorlage für eine Modellbahn. Als ich mal wieder durchs Netz gestolpert bin, da stach mir diese Anlage ins Auge:
http://www.rk-works.com/~mezakan/index.htm
Leider ist die Seite nur auf japanisch, wenn ihr aber ein wenig rumclickt (oder alternativ den Translator benutzt) dann kommt ihr relativ schnell auf die Bilder der Anlage. Es gibt auch eine Art Bautagebuch dazu. Wie ich finde, eine gelungene Anlage, die bereits 2006 entstanden ist.
Ich war so begeistert, dass ich schon angefangen habe, über den Platz für eine Minianlage nach diesem Vorbild nachzudenken, habe mir aber auf die Finger gehauen, weil in der Reihenfolge noch irgendetwas mit der Enoden vorher auf der Liste steht.
Trotzdem, das Vorbild ist schon beeindruckend, samt der Landschaft drumherum. Im Herbst 2019 gingen ja große Teile der Strecke bei einem Taifun im wahrsten Sinne des Wortes den Berg runter. Aber ein Jahr später fuhr die Hakone Tozan dann auch wieder...
Gestern habe ich mal ein wenig im PC "rumgemalt": Wenn ihr die Stecke in den gängigen Kartenportalen sucht, dann findet ihr sie etwa 70 km südwestlich von Tokyo, etwas nördlich von der Stelle, an der die Izu-Halbinsel beginnt. Sie beginnt in Hakone Yumoto (zumindest was den Personenverkehr angeht) wo man aus den direkten Expresszügen aus Tokyo in die Hakone - Tozan umsteigen kann. Luftlinie sind es zum Endbahnhof in Gora nur 5 km. Die Strecke folgt dabei in weiten Teilen der Nationalstraße 1, die bei uns besser als Tokaido bekannt ist. Dabei handelt es sich um einen alten Verkehrsweg, die "Ostmeerstrasse" nach Kyoto, die letztendlich auch 1964 den Zügen auf der Schnellfahrstrecke ihren Namen gegeben hat. (Tokaido-Express)
Wenn man bedenkt, dass die Hakone Tozan auf nicht ganz 9 km Streckenlänge 445 Höhenmeter überwindet, und das als reine Adhäsionsbahn und dazu auch noch auf Normalspur... Maximale Steigung sind 80 ‰, im Durchschnitt sind es 50‰. Natürlich gibt es einen Trick. Und das sind die 3 Spitzkehren über welche die Bahn durch das enge Tal des Hayakawa den Berg nach Hakone-Gora hochklettert. Eine Betriebsart.die wir in Deutschland so nicht kennen.
Der kleinste Kurvenhalbmesser liegt bei im Übrigen bei 160 m.
Das letzte Mal war ich 2018 dort. Damals kamen wir aber "von oben", so dass ich jetzt die Reihenfolge der Bilder drehen muss, damit die Strecke für den Reisenden aus Tokyo nachvollziehbar ist.
Der 1060 der Odakyu wendet in Yumoto und fährt als "Local" wieder zurück nach Odawara an die Küste. Auf dieser Strecke ist auch der berühmt "Romancecar" zu Hause, der die Touristen von Shinjuku aus in etwa einer Stunde nach Hakone-Yumoto bringt (Und dann natürlich auch irgendwann wieder zurück...). Die Bahnsteigüberdachung in Hakone Yumoto hat ein etwas eigenwilliges Design... 2018 stand der, kurz vorher außer Dienst gestellte, 109'er auf dem Ausziehgleis in Hakone Yumoto. Soweit erst mal. Das nächste Mal geht's dann auf die Strecke (und noch etwas weiter)...
Re: Hakone-Tozan
Wow, danke. Interessante Perspektive. Bin gespannt auf mehr.
- Tibor Szepessy
- Beiträge: 1391
- Registriert: Do Dez 20, 2012 2:43 pm
- Wohnort: Wien
Re: Hakone-Tozan
Hi
Wir sind die Strecke auch "verkehrt" gefahren. Mit dem VSE 50000 (erste Reihe) von Shinjuku nach Hakone, und mit dem Bus weiter zum See. Aber ich lass natürlich Dich hier die Strecke erzählen
Über ein Hakone-Tozan line Projekt würde ich mich sehr freuen! Ich spiele auch mit dem Gedanken. Strecke: Shinjuku -> Hakone-Yumoto -> Gora
Da hätten dann auch einige Romance Car Auslauf
LG, Tibor
Wir sind die Strecke auch "verkehrt" gefahren. Mit dem VSE 50000 (erste Reihe) von Shinjuku nach Hakone, und mit dem Bus weiter zum See. Aber ich lass natürlich Dich hier die Strecke erzählen
Über ein Hakone-Tozan line Projekt würde ich mich sehr freuen! Ich spiele auch mit dem Gedanken. Strecke: Shinjuku -> Hakone-Yumoto -> Gora
Da hätten dann auch einige Romance Car Auslauf
LG, Tibor
Mokei-tetsu
Re: Hakone-Tozan
Hallo Tibor,
Du hast geschrieben:
Was schwebt Dir da als Projekt vor? Eine Ausführung mit Modulen?
Könnte sein, dass es dann mit den Romancecars zum Gedrängel kommt. die Strecke von Odawara aus ist eingleisig...
(Gerade fällt mir ein - in Odawara kenne ich eine tolle, kleine Bäckerei am Bahnhof )
Du hast geschrieben:
Schon mit dem Zug bis nach Gora? Also mit Umsteigen in Hakone Yumoto und dann erst mal mit der Tozan weiter?...von Shinjuku nach Hakone, und mit dem Bus weiter zum See...
Was schwebt Dir da als Projekt vor? Eine Ausführung mit Modulen?
Könnte sein, dass es dann mit den Romancecars zum Gedrängel kommt. die Strecke von Odawara aus ist eingleisig...
(Gerade fällt mir ein - in Odawara kenne ich eine tolle, kleine Bäckerei am Bahnhof )
- Tibor Szepessy
- Beiträge: 1391
- Registriert: Do Dez 20, 2012 2:43 pm
- Wohnort: Wien
Re: Hakone-Tozan
Nein, nein. Von Hakone-Yumoto mit einem Bus bis Moto-Hakone Port. Von dort mit dem Piratenschiff weiter
Genau. Eingleisige Bergstrecke Odawara <-> Hakone-Yumoto, und eben die Tozan line.
Genau. Eingleisige Bergstrecke Odawara <-> Hakone-Yumoto, und eben die Tozan line.
J.F.S hat geschrieben: ↑Sa Feb 25, 2023 7:41 pm Hallo Tibor,
Du hast geschrieben:Schon mit dem Zug bis nach Gora? Also mit Umsteigen in Hakone Yumoto und dann erst mal mit der Tozan weiter?...von Shinjuku nach Hakone, und mit dem Bus weiter zum See...
Was schwebt Dir da als Projekt vor? Eine Ausführung mit Modulen?
Könnte sein, dass es dann mit den Romancecars zum Gedrängel kommt. die Strecke von Odawara aus ist eingleisig...
(Gerade fällt mir ein - in Odawara kenne ich eine tolle, kleine Bäckerei am Bahnhof )
Mokei-tetsu
Re: Hakone-Tozan
OK, ich habe mich also wieder ein wenig an den PC gesetzt und weiter rumgemalt...
Aber - bevor es weiter geht - noch ein wenig Geschichte.
Die Hakone Tozan entstand ursprünglich aus einer Pferdebahn, die Odawara mit Hakone Yumoto verband. Die eigentliche Bergbahnstrecke wurde erst 1919 eröffnet. Da damals leistungsfähige Motoren für die Steigungen für Fahrzeuge mit Kapspur zu groß waren, wurde die Bergstrecke in Regelspur erbaut. Bis 2006 führte ein 3-Schienengleis von Odawara bis nach Yumoto um durchgehende Züge von Odawara bis nach Gora möglich zu machen. 2006 beschloss man jedoch, diese Züge einzustellen, um die Fahrgastzahlen zu regulieren. Daher beginnt das 3-Schienengleis heute erst ab dem Betriebswerk in Iriuda, während der Kilometer 0 noch in Odawara liegt. Haltepunkte gibt es zwischen Hakone Yumoto und Gora nicht. Alle Bahnhöfe der Strecke sind als Kreuzungsbahnhöfe ausgelegt, um das hohe Verkehrsaufkommen während der Saison und an den Wochenenden / Feiertagen zu bewältigen. 2018 war der Andrang sogar noch im Herbst so groß, dass es kaum möglich war, vernünftige Bilder zu machen. Die Züge waren gestopft voll, wobei die meisten Fahrgäste Touristen waren.
Fahren wir also mal los... Gleich hinter der Ausfahrt aus dem Bahnhof Yumoto (km 6,1) beginnt die erste Steigung. Nach kurzer Zeit wird auch schon der Bahnhof Tonosawa (km 7,1) erreicht. Dieser liegt in einem engen Taleinschnitt, so dass beide Einfahrweichen im Tunnel und nur die Bahnsteige im Freien liegen. Der Idealfall für ein Diorama.
Zwei Tunnels weiter überquert der Zug dann das Tal auf der Hayakawa-Brücke. Diese ist eines der beliebtesten Fotomotive auf der Strecke. (wenn man nicht gerade in einem vollgestopften Zug sitzt...) Hinter der Brücke macht der Zug eine 180° Kehre und hält im Betriebsbahnhof der Deyama Spitzkehre (km 8,3). Hier darf man nicht aussteigen, es gibt lediglich zwei schmale Bahnsteige für das Zugpersonal. Lokführer und Zugbegleiter wechseln hier den Führerstand, während man ggf. noch einen Gegenzug abwartet. Von hier aus geht es dann zur nächsten Spitzkehre, Ohiradai (km 9,9), die gleichzeitig Bahnhof ist. Nach dem Wenden geht es nur 500 Meter weiter bis zur Spitzkehre von Kami-Ohiradai. (km 10,4). Wir mussten hier einen Gegenzug abwarten, Der Triebwagen ist einer der Allegra-Baureihe.
Ab Kami-Ohiradai windet sich der Zug dann über viele Kurven (längere Geraden gibt es auf dieser Bahn nicht) weiter durch das Tal den Berg hinauf. Damit das Ganze in den Kurven nicht so quietscht besitzen die Fahrzeuge zur Radkranzschmierung Wassertanks, die auf Knopfdruck des Triebfahrzeugführers in den Kurven einen Wasserstrahl auf die Räder sprüht. Trotzdem möchte ich nicht direkt an der Strecke wohnen…
So, kurzer Zwischenstopp und Verschnaufpause. Es ist an der Zeit das Eki-Ben zu öffnen!
Aber - bevor es weiter geht - noch ein wenig Geschichte.
Die Hakone Tozan entstand ursprünglich aus einer Pferdebahn, die Odawara mit Hakone Yumoto verband. Die eigentliche Bergbahnstrecke wurde erst 1919 eröffnet. Da damals leistungsfähige Motoren für die Steigungen für Fahrzeuge mit Kapspur zu groß waren, wurde die Bergstrecke in Regelspur erbaut. Bis 2006 führte ein 3-Schienengleis von Odawara bis nach Yumoto um durchgehende Züge von Odawara bis nach Gora möglich zu machen. 2006 beschloss man jedoch, diese Züge einzustellen, um die Fahrgastzahlen zu regulieren. Daher beginnt das 3-Schienengleis heute erst ab dem Betriebswerk in Iriuda, während der Kilometer 0 noch in Odawara liegt. Haltepunkte gibt es zwischen Hakone Yumoto und Gora nicht. Alle Bahnhöfe der Strecke sind als Kreuzungsbahnhöfe ausgelegt, um das hohe Verkehrsaufkommen während der Saison und an den Wochenenden / Feiertagen zu bewältigen. 2018 war der Andrang sogar noch im Herbst so groß, dass es kaum möglich war, vernünftige Bilder zu machen. Die Züge waren gestopft voll, wobei die meisten Fahrgäste Touristen waren.
Fahren wir also mal los... Gleich hinter der Ausfahrt aus dem Bahnhof Yumoto (km 6,1) beginnt die erste Steigung. Nach kurzer Zeit wird auch schon der Bahnhof Tonosawa (km 7,1) erreicht. Dieser liegt in einem engen Taleinschnitt, so dass beide Einfahrweichen im Tunnel und nur die Bahnsteige im Freien liegen. Der Idealfall für ein Diorama.
Zwei Tunnels weiter überquert der Zug dann das Tal auf der Hayakawa-Brücke. Diese ist eines der beliebtesten Fotomotive auf der Strecke. (wenn man nicht gerade in einem vollgestopften Zug sitzt...) Hinter der Brücke macht der Zug eine 180° Kehre und hält im Betriebsbahnhof der Deyama Spitzkehre (km 8,3). Hier darf man nicht aussteigen, es gibt lediglich zwei schmale Bahnsteige für das Zugpersonal. Lokführer und Zugbegleiter wechseln hier den Führerstand, während man ggf. noch einen Gegenzug abwartet. Von hier aus geht es dann zur nächsten Spitzkehre, Ohiradai (km 9,9), die gleichzeitig Bahnhof ist. Nach dem Wenden geht es nur 500 Meter weiter bis zur Spitzkehre von Kami-Ohiradai. (km 10,4). Wir mussten hier einen Gegenzug abwarten, Der Triebwagen ist einer der Allegra-Baureihe.
Ab Kami-Ohiradai windet sich der Zug dann über viele Kurven (längere Geraden gibt es auf dieser Bahn nicht) weiter durch das Tal den Berg hinauf. Damit das Ganze in den Kurven nicht so quietscht besitzen die Fahrzeuge zur Radkranzschmierung Wassertanks, die auf Knopfdruck des Triebfahrzeugführers in den Kurven einen Wasserstrahl auf die Räder sprüht. Trotzdem möchte ich nicht direkt an der Strecke wohnen…
So, kurzer Zwischenstopp und Verschnaufpause. Es ist an der Zeit das Eki-Ben zu öffnen!
Re: Hakone-Tozan
So, das Eki-Ben schon alle?
Gerade fährt der Zug durch die letzten Kurven. Dann ist der Zug auch schon in Gora angekommen, wo schon die Fahrgäste für die Talfahrt warten.
Und dann? Willkommen in St. Moritz! Nein - ihr seid in kein Wurmloch gefallen!
Die Hakone-Tozan pflegt seit 1979 eine Partnerschaft mit der RhB. Daher hängt in Gora ein Stationsschild von St. Moritz über dem Bahnsteig und an der Wand ist ein Zug der RhB abgebildet. Wenn man zum Bahnhof rauskommt, dann hängt da auch noch eine große Kuhglocke. Auch einige Baureihen der Züge auf der Hakone-Tozan besitzen Namen, die an die rhätische Bahn erinnern. Sie heißen also Bernina, St. Moritz und Allegra. Und wer auf der rhätischen Bahn unterwegs ist, dem kann es passieren, dass ihm eine Lok mit japanischer Aufschrift begegnet…
Fertig? Nö! Es geht noch weiter! (Aber erst das nächste Mal)
Gerade fährt der Zug durch die letzten Kurven. Dann ist der Zug auch schon in Gora angekommen, wo schon die Fahrgäste für die Talfahrt warten.
Und dann? Willkommen in St. Moritz! Nein - ihr seid in kein Wurmloch gefallen!
Die Hakone-Tozan pflegt seit 1979 eine Partnerschaft mit der RhB. Daher hängt in Gora ein Stationsschild von St. Moritz über dem Bahnsteig und an der Wand ist ein Zug der RhB abgebildet. Wenn man zum Bahnhof rauskommt, dann hängt da auch noch eine große Kuhglocke. Auch einige Baureihen der Züge auf der Hakone-Tozan besitzen Namen, die an die rhätische Bahn erinnern. Sie heißen also Bernina, St. Moritz und Allegra. Und wer auf der rhätischen Bahn unterwegs ist, dem kann es passieren, dass ihm eine Lok mit japanischer Aufschrift begegnet…
Fertig? Nö! Es geht noch weiter! (Aber erst das nächste Mal)
- Tibor Szepessy
- Beiträge: 1391
- Registriert: Do Dez 20, 2012 2:43 pm
- Wohnort: Wien
Re: Hakone-Tozan
Ende der Schienen?
Noch nicht ganz! Wenn man aus dem Bahnhof von Gora herauskommt, dann geht es gegenüber gleich weiter.
Wer aber Fan des Orientexpress ist, der sollte vorher noch einen Abstecher ins René Lalique Museum machen (Ca. 2 km weiter). Hier steht ein wunderschön renovierter Speisewagen des Orientexpress, in dem man sogar diniren kann!
https://www.lalique-museum.com/
Ansonsten geht es jetzt mit der Standseilbahn weiter. Die Besonderheit hier: Sie hat 4 Unterwegshalte. Auch hier war das Gedrängel 2018 so groß, dass man die einfahrende Bahn fast nicht sehen konnte.
Und wieder ist Umsteigen angesagt! Jetzt geht es von der Schiene ans Kabel und mit der Seilbahn weiter nach Owakudani (frei übersetzt ungefähr: Das Tal des großen Dampfes) Dabei schwebt die Kabine auf eine Bergkuppe zu. Und - wenn es beginnt etwas seltsam zu riechen, liegt es nicht daran, dass euer Nachbar seine Füße nicht gewaschen hat.
Hinter der Kuppe schwebt die Kabine nämlich plötzlich über einem Fumarolenfeld, das für den Geruch verantwortlich ist: Von hier holen sich die meisten Onsen der Gegend ihr Thermalwasser, was man an den vielen Rohren erkennen kann, die hier verlegt sind.
Direkt dahinter befindet sich die Bergstation. Hier könnt ihr inzwischen auch wieder das obere Fumarolenfeld auf einer Art "Lehrpfad" begehen (2018 war er noch gesperrt), in der Schwefelsuppe gekochte Eier kaufen, die dadurch eine schwarze Farbe und eine entsprechende Geschmacksnote bekommen und sich ansonsten mit "Omiyage" (Souvenirs bzw. Mitbringsel) eindecken.
Hier befindet man sich in der Resten des Kraters des Kamiyama, dessen Nordwestrand vor rund 3000 Jahren bei einer Eruption ins Tal gerutscht ist und dadurch den Ashino See aufgestaut hat. Dass der Vulkan immer noch recht aktiv ist, hat man 2015 gemerkt, als hier wieder erhöhte seismische Aktivitäten festgestellt wurden. Anscheinend hat der Krater auch mit Steinen um sich geworfen, was aber nicht bewiesen werden konnte, da vor lauter Dampf nichts zu sehen war. Der Kraterbereich und die Seilbahnen waren aus Sicherheitsgründen für rund 2 Jahre gesperrt. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt.
Überhaupt ist Owakudani nur ein Teil des großen Hakonevulkans, dessen Caldera immerhin rund 12 x 7 km groß ist. Im Westteil liegt der Ashino See, den Westteil nehmen die kleineren Vulkane ein.
Wenn ihr also von Owakudani nach Westen blickt, dann könnt ihr die Westwand der Caldera sehen. Und mit viel Glück ragt dahinter der Fuji-San auf. (Ich hatte bisher nie Glück. Jedes Mal, wenn ich in der Nähe bin, zieht der den Vorhang zu...)
Aber wir sind immer noch nicht am Ende! Ein paar Meter weiter beginnt eine zweite Seilbahn, die hinunter an den Ashinosee führt. Dort könnt ihr auf eines der, von Tibor ja schon erwähnten, Piratenschiffe umsteigen, das Euch dann ans Südende des Sees, nach Motohakone bringt. Hier lohnt sich der Spaziergang zum Nachbau einer alten Strassenstation des Tokaido und weiter am See entlang bis zum Hakone-Schrein, dessen Tori weithin sichbar im Wasser steht. Im Übrigen ein schöner Spaziergang, zu dem man nicht unbedingt die Outdoorausrüstung braucht. Von hier aus kann man dann mit der Gummibahn (Auch Bus genannt) wieder zurück nach Yumoto oder Gora fahren.
Für die ganze Fahrerei ist der Hakone Freepass zu empfehlen. Der gilt entweder 2 oder 3 Tage und im gesamten Bereich Hakoneparks. (Tipp: in Odawara kaufen, da ist er am billigsten!)
https://www.hakonenavi.jp/international ... /free_pass
Aber Vorsicht! Er gilt nicht in allen Bussen oder Schiffen. Auch nicht für die Seilbahn auf den Komagatake.
So, jetzt bin ich am Ende!
Wenn ihr also in Tokyo seid, nehmt Euch 2 Tage Auszeit in Hakone. Es lohnt sich!
Noch nicht ganz! Wenn man aus dem Bahnhof von Gora herauskommt, dann geht es gegenüber gleich weiter.
Wer aber Fan des Orientexpress ist, der sollte vorher noch einen Abstecher ins René Lalique Museum machen (Ca. 2 km weiter). Hier steht ein wunderschön renovierter Speisewagen des Orientexpress, in dem man sogar diniren kann!
https://www.lalique-museum.com/
Ansonsten geht es jetzt mit der Standseilbahn weiter. Die Besonderheit hier: Sie hat 4 Unterwegshalte. Auch hier war das Gedrängel 2018 so groß, dass man die einfahrende Bahn fast nicht sehen konnte.
Und wieder ist Umsteigen angesagt! Jetzt geht es von der Schiene ans Kabel und mit der Seilbahn weiter nach Owakudani (frei übersetzt ungefähr: Das Tal des großen Dampfes) Dabei schwebt die Kabine auf eine Bergkuppe zu. Und - wenn es beginnt etwas seltsam zu riechen, liegt es nicht daran, dass euer Nachbar seine Füße nicht gewaschen hat.
Hinter der Kuppe schwebt die Kabine nämlich plötzlich über einem Fumarolenfeld, das für den Geruch verantwortlich ist: Von hier holen sich die meisten Onsen der Gegend ihr Thermalwasser, was man an den vielen Rohren erkennen kann, die hier verlegt sind.
Direkt dahinter befindet sich die Bergstation. Hier könnt ihr inzwischen auch wieder das obere Fumarolenfeld auf einer Art "Lehrpfad" begehen (2018 war er noch gesperrt), in der Schwefelsuppe gekochte Eier kaufen, die dadurch eine schwarze Farbe und eine entsprechende Geschmacksnote bekommen und sich ansonsten mit "Omiyage" (Souvenirs bzw. Mitbringsel) eindecken.
Hier befindet man sich in der Resten des Kraters des Kamiyama, dessen Nordwestrand vor rund 3000 Jahren bei einer Eruption ins Tal gerutscht ist und dadurch den Ashino See aufgestaut hat. Dass der Vulkan immer noch recht aktiv ist, hat man 2015 gemerkt, als hier wieder erhöhte seismische Aktivitäten festgestellt wurden. Anscheinend hat der Krater auch mit Steinen um sich geworfen, was aber nicht bewiesen werden konnte, da vor lauter Dampf nichts zu sehen war. Der Kraterbereich und die Seilbahnen waren aus Sicherheitsgründen für rund 2 Jahre gesperrt. Inzwischen hat sich die Lage wieder beruhigt.
Überhaupt ist Owakudani nur ein Teil des großen Hakonevulkans, dessen Caldera immerhin rund 12 x 7 km groß ist. Im Westteil liegt der Ashino See, den Westteil nehmen die kleineren Vulkane ein.
Wenn ihr also von Owakudani nach Westen blickt, dann könnt ihr die Westwand der Caldera sehen. Und mit viel Glück ragt dahinter der Fuji-San auf. (Ich hatte bisher nie Glück. Jedes Mal, wenn ich in der Nähe bin, zieht der den Vorhang zu...)
Aber wir sind immer noch nicht am Ende! Ein paar Meter weiter beginnt eine zweite Seilbahn, die hinunter an den Ashinosee führt. Dort könnt ihr auf eines der, von Tibor ja schon erwähnten, Piratenschiffe umsteigen, das Euch dann ans Südende des Sees, nach Motohakone bringt. Hier lohnt sich der Spaziergang zum Nachbau einer alten Strassenstation des Tokaido und weiter am See entlang bis zum Hakone-Schrein, dessen Tori weithin sichbar im Wasser steht. Im Übrigen ein schöner Spaziergang, zu dem man nicht unbedingt die Outdoorausrüstung braucht. Von hier aus kann man dann mit der Gummibahn (Auch Bus genannt) wieder zurück nach Yumoto oder Gora fahren.
Für die ganze Fahrerei ist der Hakone Freepass zu empfehlen. Der gilt entweder 2 oder 3 Tage und im gesamten Bereich Hakoneparks. (Tipp: in Odawara kaufen, da ist er am billigsten!)
https://www.hakonenavi.jp/international ... /free_pass
Aber Vorsicht! Er gilt nicht in allen Bussen oder Schiffen. Auch nicht für die Seilbahn auf den Komagatake.
So, jetzt bin ich am Ende!
Wenn ihr also in Tokyo seid, nehmt Euch 2 Tage Auszeit in Hakone. Es lohnt sich!
Re: Hakone-Tozan
Klingt super! Danke!
Re: Hakone-Tozan
Kleiner Nachtrag:
Hier noch das Gleisplanschema für das Bw in Iriuda: Die Farben bedeuten:
Blau: Kapspur 1067 mm
Grün: 3-Schienengleis
Schwarz: Regelspur 1435 mm
Langsam aber sicher juckt es mich in den Fingern...
Hier noch das Gleisplanschema für das Bw in Iriuda: Die Farben bedeuten:
Blau: Kapspur 1067 mm
Grün: 3-Schienengleis
Schwarz: Regelspur 1435 mm
Langsam aber sicher juckt es mich in den Fingern...
Re: Hakone-Tozan
Hallo, irgendwie ist mir der Post zweimal reingerutscht. Kann man einen davon wieder löschen?
Danke!
Danke!
- Tibor Szepessy
- Beiträge: 1391
- Registriert: Do Dez 20, 2012 2:43 pm
- Wohnort: Wien
- Tibor Szepessy
- Beiträge: 1391
- Registriert: Do Dez 20, 2012 2:43 pm
- Wohnort: Wien
Re: Hakone-Tozan
Ja - und die abends sogar mit Beleuchtung! Für die Hortensien.
Da gibt's dann extra Sonderzüge!
Da gibt's dann extra Sonderzüge!