Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Tipps und Tricks zum Unterbau und gestalterischen Aspekten
Lokomotivnik

Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von Lokomotivnik »

Hi,

ich wollte einmal meine in der Vorstellung schon angesprochene japanische Anlagenidee einmal zur Diskussion stellen und bitte auf jeden Fall um Tipps und weitere Anregungen, da ich in Sachen japanische Bahn sicher noch nicht so ein Experte bin wie ihr ;) .

Vorschweben tut mir ein Szenario, das einen Außenast einer fiktiven Tokioter Nahverkehrsstrecke darstellt. Das "fiktiv" bezieht sich dabei nur auf die Streckenführung und die Bahnhöfe sowie die Umgebungslandschaft; die Fahrzeuge wären natürlich von einer existierenden Bahngesellschaft.
Die Strecke soll mit einem vier-bis sechsgleisigen Endbahnhof beginnen, doppelgleisig verlaufen und zwei bis drei Unterwegsbahnhöfe haben. Am anderen Ende dachte ich mir eine Kehrschleife mit Überholmöglichkeit (d.h. mindestens dreigleisig); die Logik dahinter wäre, dass meine Nahverkehrsstrecke im weiteren, nicht dargestellten Verlauf eine weite Schleife durch Tokio dreht und schließlich zum Ausgangspunkt zurückkehrt.

Noch nicht entschieden habe ich, welche Bahngesellschaft die Strecke bedienen soll, d.h. hier bin ich für konkrete Tipps zu modernen Nahverkehrstriebzügen sehr dankbar. Es soll aber auf jeden Fall eine Eisenbahn- und keine U-Bahn-Strecke dargestellt sein.

Auch denkbar wäre für mich eine Verbindung zum Flughafen Narita mit dem entsprechenden Triebzug von Kato, sofern es den noch oder irgendwann einmal wieder gibt - diese Verbindung würde dann (gedacht) im Verlauf der Strecke von der Schleifenbahn abzweigen und zum Flughafen abzweigen und für diese Züge würde ich ggf. ein Stumpfgleis als Wendeanlage vorsehen.

Als Bauform für die Anlage schwebt mir eine freie U-Form vor, deren äußere Kantenlänge ca. 2 x 4 x 3,5 m (letzteres auf der Seite mit der Kehrschleife) betragen würde. Anbei einmal der Bereich in meinem Wohnzimmer, in den das U eingefügt werden könnte - die Kehrschleife läge hierbei jenseits der gemauerten Säule auf der vom Fotostandpunkt aus gesehen linken Seite. Auf der rechten Seite befindet sich die Tür, d.h. hier könnte ich über die Säule hinaus nicht weiterbauen.

Denkbar wäre für mich noch ein ca. 1,5 m langer Schenkel von der rechten in Richtung linke Säule, so dass sich eine offene Viereckform für die Anlage ergäbe. Ich hoffe, es ist verständlich, was ich erläutere.
DSC00542.jpg

Also, wie gesagt: Konstruktive Vorschläge sind mir willkommen!
deradministrator
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von deradministrator »

Zu überlegen wären die Ringlinie in Tokyo, die Yamanote-Linie

Hier kommen Züge der Serien 101 und 231 zum Einsatz, die bald modernisiert werden.

Aber auch die anderen Strecken in Tokyo haben in hübsche Züge
http://www.tomytec.co.jp/tomix/products/n/92801-2.htm
http://www.katomodels.com/product/nmi/e ... oban.shtml
http://www.katomodels.com/product/nmi/e ... _ssl.shtml
http://www.katomodels.com/product/nmi/e ... aido.shtml

Du kannst auch die Züge der Linnen mischen.

Kannst du deinen geplanten Streckenverlauf einmal aufzeichnen?
Lokomotivnik

Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von Lokomotivnik »

SONIC883 hat geschrieben:Zu überlegen wären die Ringlinie in Tokyo, die Yamanote-Linie

Hier kommen Züge der Serien 101 und 231 zum Einsatz, die bald modernisiert werden.
Meinst du einen originalgetreuen Nachbau eines Ausschnitts der Yamanote oder eine Freestyle-Anlage mit dieser Strecke als Vorbild? Einen originalgetreuen Nachbau stelle ich mir vom Aufwand her ziemlich hoch vor.

Danke für die Tipps - exakt so ein Mischbetrieb mit drei bis vier Linien würde mir vorschweben :) .
Kannst du deinen geplanten Streckenverlauf einmal aufzeichnen?
Habe ich vor, noch ein wenig Geduld! :)
railzilla
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von railzilla »

Hallo Dominik,

Am besten arbeitest du dich zuerst in das Thema ein. In Tokio gibt es über zehn verschiedenen Bahngesellschaften. Zum Flughafen Narita fahren die JR (wahrscheinlich meinst du den roten JR Narita Express) und die Keisei Electric Railway. Viele Züge fahren auch auf Gleisen verschiedenen Bahngesellschaften und sogar direkt auf die U-Bahn, du kannst also durchaus verschiedene Gesellschaften Mischen, aber Achtung es gibt drei verschiedenen Spurweiten. Im Modell sind es immer 9mm. Eine Gesellschaft die auf Normalspur unterwegs ist kannst du nicht mit einer Linie mischen die Kappspur benutzt. Für die Anlage würde ich zwei höchstens drei Bahnhöfe bauen, diese dafür aber mit realistischen Längen. So ein Bahnhof wird auch in N fast 2 Meter lang je nach Weichenfelder sogar deutlich länger. Die Hauptstrecken sind oftmals vierspurig, die zwei Äusseren Spuren sind für Züge mit Halt an allen Stationen die zwei Inneren für die beschleunigten Züge. Auf so einer Strecke kannst du dann auch mal ein Expresszug oder ein Nachtzug rollen lassen. Wenn du mehr Bahnhöfe willst kannst du wie im Vorbild auch auf Mehreren Ebenen bauen. Da der Paltz knapp ist hat es oft über der bestehenden Linie noch eine Hochbahn auf einem Viadukt. Am besten zeichnest du einmal einen Plan auf eine Gleisplanprogramm oder von Hand mit realistischen Bahnsteig-und Weichenlängen.

Gruss,
Railzilla
Lokomotivnik

Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von Lokomotivnik »

Hallo,

noch mal eine "blöde" Frage, bevor ich mich ans Zeichnen mache: Zu welchem Gleismaterial würdet ihr mir am ehesten raten? Übliches N-Gleis, wie man es auch in Deutschland bekommt, oder passt das womöglich von den Proportionen (Schwellenabstand o.ä.) nicht so gut wie originales japanisches N-Gleis?

Danke euch schon mal! ;)
deradministrator
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von deradministrator »

Du kannst nehmen, was dir gefällt. Es gibt in Japan auch unterschiedliches Gleismaterial.

Vom Prinzip her, wenn du Nahverkehr Tokyo bauen möchtest, kommst du aber wohl nicht um das Doppelgleis von Tomix oder Kato vorbei. Hierbei ist es Geschackssache, welches Gleis man nimmt.

Kato hat ein sehr starres / stabileres Gleissystem. Schön ist, das die Gleisverbinder (nicht die Metallschuhe, sondern die Klipse, die die Gleise zusammen halten) getauscht werden können, falls mal einer Kaputt geht. Auch der Umfang an verschiedenen Gleisen (mit Zaun, Mit überhöhung, mit Beton oder Holzschwellen, ... ) Der Gleismittenabstand ist erfreulich gering mit 33mm, allerdings gibt es (noch) zu wenig unterschiedliche Weichen und Radien.

Tomix bietet mehr Radien und unterschiedliche Weichen, allerdings bei 37mm Gleisastand. Die Gleisverbinder sind gegossen und können Abbrechen (Ist mir bislang 3x in 5 Jahren passiert) und das gleis ist in sich weicher.

Beide Gleissysteme sind zu emfehlen und es ist schwer sich zwichen beiden zu entscheiden. Wenn du viel mit dem Gleismaterial reisen möchtest und häufig auf und abbaust, würde ich dir zum Kato-Gleis raten, ansonsten ist es wirklich Geschmackssache
Lokomotivnik

Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von Lokomotivnik »

Nun, generell tendiere ich mehr dazu, das Gleis von Hand einzuschottern und die Kurvenüberhöhung ebenfalls selbst einzubauen. Das wäre insofern kein Problem, da meine Anlage in jedem Fall ortsfest wäre. Aber ich schaue mir (zumindest für die Vitrine) mal die Systeme von Kato und Tomix an, ob diese trotzdem eine Alternative sein könnten - d.h. von den Proportionen als auch von der Qualität her. Möglicherweise schottere ich auch einmal probeweise auf einem Brettchen ein Stück Kato- oder Tomix-Gleis zusätzlich ein, um zu testen, wie das wirken würde.
deradministrator
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von deradministrator »

Hier mal ein Paar Bilder vom Kato-Gleis

Mal von der Seite:
http://picasaweb.google.com/waldi.kraus ... 8251428386

Doppelgleis mit Zaun
http://picasaweb.google.com/waldi.kraus ... 5797102930

Gleis mit Überhöhung - Zusätzlich Zug mit Neigetechnik (dadurch der extreme Winkel)
http://picasaweb.google.com/waldi.kraus ... 0085485970

Hochgleis - für Shinkansen (ohne Schwellen)
http://picasaweb.google.com/waldi.kraus ... 4003589410


Hier mal ein paar Fotos vom Tomix-Gleis

Gleisgeometrie (mittlerweile habe ich ich das fehlende Gleis)
http://picasaweb.google.com/kpernau/SHO ... 8754881394

Tomix Doppelgleis mir Betonschwellen
http://picasaweb.google.com/kpernau/SHO ... 3132728594

Das Tomix-Gleis 'eingeschottert'
http://picasaweb.google.com/kpernau/SHO ... 3289745442
http://picasaweb.google.com/kpernau/SHO ... 3898166898
railzilla
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von railzilla »

Hallo Lokomotivnik,

Wenn du selbst schottern willst würde ich Gleise von Peco nehmen. Am besten sehen natürlich die Code 55 Gleise aus, die gibts nur als Flexglese. Mit ein bischen Übung geht das verlegen aber sehr einfach. Die Gleise gibt es mit Holz oder Betonschwellen, die Weichen nur mit Holzschwellen. Die Peco Weichen sind sehr betriebssicher und sehen gut aus, erfordern aber einen gewissen Aufwand wenn man sie mit einem Antrieb ausrüsten will. Bei Kato und Tomix hast du den Weichenantrieb schon in der Bettung eingebaut, die Weichen sind ebenfalls sehr betriebssicher. Tomix hat eine sehr grosse Auswahl an Weichen und Kreuzungen, Kato hat Gleise mit Kurvenüberhöhungen. Beide haben eine Grosse Auswahl an Brücken, Rampen, etc Von den deutschen Gleisen Minitrix, Fleischmann, Arnold würde ich die Finger lassen, leider sind die total veraltet und auch nicht immer betriebssicher. Fleischmann hat zwar eine Bettung aber die ist ziemlich nutzlos da die Verbindung zwischen zwei Stücken nur über die Schienenverbinder erfolgt und bei Weichen der Antrieb nicht in der Bettung platz hat.

Gruss,
Maylander
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Dr. Yellow
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Re: Meine Anlagenidee (Meinungen erbeten)

Beitrag von Dr. Yellow »

Lokomotivnik hat geschrieben: Zu welchem Gleismaterial würdet ihr mir am ehesten raten? Übliches N-Gleis, wie man es auch in Deutschland bekommt
Guten Morgen,

Hier zunächst eine sehr schöne Aufstellung vieler Gleissysteme auf der HP von Markus Schiawo
http://www.spur-n.com/nschienen.html

Wenn Du das Gleis deutscher Hersteller meinst, würde ich sagen nein. Es ist leider veraltet und lässt hinsichtlich der Betriebssicherheit doch Wünsche offen. Insbesondere sind die Stromführung oder auch die Bauart der Weichen mit zu groß dimensionierten Abständen zwischen Fahrschiene und Radlenker (Spurführungsmaß) nicht mehr zeitgemäß und bieten insbesondere bei vielen japanischen Modellen mit zeitgemäßen feinen Spurkränzen Probleme.

Grundsätzlich muss man wissen, ob man mit relative starren Gleisführungen leben kann, oder lieber vorbildnah bauen möchte. Zum ersteren hat ja Kai schon etwas geschrieben.

Bei der Hochstrecke für die Shinkansen, insofern Du diese mit integrieren möchtest – Platz dafür hättest Du ja - würde ich ebenso auf Kato setzen. Hier hat man auch die Möglichkeit wie bei den doppelgleisigen Bauteilen, Gleisstücke mit überhöhen Kurven zu verwenden. Tomix wird da wohl aber nachziehen. Ansonsten ist das Tomixgleis bedingt durch die größerer Anzahl an Radien und Weichen besser für eine relativ originalgetreue Streckenführung einsetzbar. Leider ist der Gleismittenabstand, bei Kato schon zu groß - bei Tomix noch vorbildwidriger.

Die Betriebssicherheit beider Gleissystem lässt jedoch keine Wünsche offen. Die Profilhöhe beider Gleissysteme ist 2,1mm (Code 80) also leider relativ hoch.

Das es niedriger geht und auch entsprechend vorbildnah, beweist der englische Hersteller Peco mit seinem Gleis. Die Profilhöhe ist 1,4mm und auch die Schwellen sind nicht so "klobig" ausgeführt.

Flexibles Gleis (glaube ca. 930mm) in Beton- und Holzschwellenoptik lässt den Bau von vorbildgetreuen Gleisanlagen zu.
Die Weichen sind teilweise schlanker als alle anderen Großserienprodukte die sich auf dem Markt befinden.

Manko sind die lauten und stromfressenden Weichenantriebe. Hier gibt es aber Alternativen – wie z.B. Servo- und motorische Antriebe – mal abgesehen vom Aufwand, dann aber preislich leider nicht mehr mit den Weichen von Kato oder Tomix zu vergleichen.

Zum Peco-Gleis gibt es unzählige Beiträge im Forum 1zu160. http://www.1zu160.net/scripte/forum/forum_list.php

Originalgetreuer und in Hinsicht auf die Proportionen - Gleisprofil zur Lok bzw. zum Zug - ist Peco derzeit sicher das Non plus Ultra, mal abgesehen vom Gleisselbstbau mit Code 40 (ca. 1mm Profilhöhe) Hier gibt es auch Flexgleise aber keine fertigen Weichen. Zudem gibt es mit Spurkränzen größer 0,6mm das Problem, dass diese auf den Kleineisenimmitationen auflaufen. Aber viele - vor allem neuere japansiche Modelle rollen schon problemlos auf diesem sehr originalgetreuen Gleis ab. Der Schwellenabstand ist leider amerikanisch und damit sehr eng.

PS: Dass man auch mit dem Kato- oder Tomixgleis sehr gute visuelle Ergebnisse erzielen kann, haben japanische Dioramenbauer und auch „unser“ Kai schon beweisen.

Der Plastikbettungskörper, auch das Schienenprofil, muss nur entsprechend farblich behandelt und mit gleichfarbigen Schotter in die Landschaft eingebunden werden.

Du hast die Qual der Wahl....
Schwertwunden sind heilbar, Wortwunden nicht.
(Japanisches Sprichwort)
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